Diese kleine 2D Animation zeigt wie es wirklich war im Garten Eden. Daran anschließend folgt noch ein Interpretationsversuch der Geschichte.
Also das mit der Schlange und dem Apfel ist natürlich eine nette Idee
– aber es war so:
(Baum der Erkenntnis.mp4 47 sec., 1,4 MB)
Die Bibel-Variante
In 1.Mose Genesis 2 u. 3 steht:
Gott: Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur nicht von dem Baum der dich Gut und Böse erkennen lässt
Schlange: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.
Eva erhoffte sich doch von den Früchten klug zu werden -was spricht dagegen Gut und Böse unterscheiden zu können? Was soll mir das heute sagen?
Mein Erklärungsversuch
Die Bibelgeschichte ist kein historischer Bericht, was Adam und Eva damals erlebt haben, ist ein Schritt, den jeder Mensch in der Entwicklung macht.
Wir kommen emotional und unvernünftig auf die Welt, das Großhirn und Stirnhirn entwickelt sich das ganze Leben lang. Wenn ein Kind anfängt zu sprechen, rational und logisch zu denken besteht die Gefahr, dass es dieses rationale Denken und die Anforderungen aus der Welt zur Hauptsache macht und dabei seinen Körper mitsamt seinem Innenleben völlig vernachlässigt. Überfordernde Gefühle, mit denen man als Kind ganz alleine gelassen wurde, sind vermutlich die Ursache für diese Abspaltung vom Körper. Es bildet sich das Welt-Ich des Menschen, das in der Welt agiert, funktioniert und viel urteilt. Hier empfindet sich der Mensch, als getrenntes einzelnes Individuum, versucht durch Denken und viel Wissen das Leben unter Kontrolle zu haben. Dieser auf seinen Vernunftteil reduzierte Mensch gilt in unserer Gesellschaft als „Normal“ und gespaltene Eltern erziehen leider mit bestem Gewissen automatisch wieder gespaltene Kinder.
In Verbindung mit dem Innenleben, den Körperempfindungen, Bedürfnissen und Gefühlen empfindet sich der Mensch als eingebunden, Teil des Ganzen, mit sich selbst, den anderen, mit Gott und Natur verbunden. Im Körper wohnt das einzigartige Wesen des Menschen, die Sehnsucht, Emotionen, Impulse und auch die Intuition. In diesem Modus kommt man besser mit den Unzulänglichkeiten und Widersprüchen in sich selbst und bei anderen zurecht. Der Körper mit seinen Empfindungen und funktionierende Sinnesorgane ist auch wichtig um eine Situation vollständig zu erfahren, das Erleben zu verarbeiten, abzuspeichern und daraus zu lernen.
Innen <-> Außen: Das ist beides wichtig! Sonst kommt es entweder zur Entfremdung von sich selbst oder zur Entfremdung von der Welt und Kultur in der wir leben.
Der Weg zurück in den Körper ist leider kein leichter, die abgespaltenen Erfahrungen mit den zugehörigen unangenehmen Gefühlen warten noch darauf gefühlt und verarbeitet zu werden. Der Lohn ist ein beseelter, lebendiger, gesunder Körper – ich würde sagen: Diese Mühe lohnt sich!