Ich habe mir mal wieder ein Seminar Video von Mike Hellwig angesehen. Der Titel ist Programm! Mit Radikaler Erlaubnis lernt man auf brüchigem Eis zu gehen und fühlt sich nicht lebenslang therapiebedürftig.
Man kann das Leben verpassen, mit der ständigen Arbeit an sich selbst, mit dem managen des eigenen Innenlebens, weil man noch wahnsinnig viel lernen muss um dann endlich in dauerhaft paradiesischen Zuständen zu leben:
Wenn man das was gerade in einem los ist erkennt, erlaubt und mit passenden symbolischen Ausdrücken beschreibt, wie es sich im Körper gerade anfühlt, kommt es zur Befreiung. Ah ja stimmt, das ist es! Dann ein tiefer Atemzug und weiter geht es. Das muss man nur erst mal mitbekommen und erkennen wer da gerade in einem am Werke ist. Das Kennzeichen dafür ist Druck, etwas leisten zu müssen um Ok zu sein oder irgendwann mal zu werden. Sich in den Griff zu bekommen, sich zu managen ist eine Identifizierung, das ist innerer Krieg. Es soll Außen niemand mitbekommen, was gerade wirklich in einem los ist.
Ja, nur leider, wenn man das ausdrückt, was gerade lebendig ist, erfährt man häufig auch Demütigung: Trost spenden, gute Ratschläge, stell dich nicht so an, ... und muss dann wieder ausdrücken, was das in einem auslöst. Da ist es schon gut, wenn man Leute kennt, mit denen man gut Radikale Erlaubnis betreiben kann.
Mit Radikaler Erlaubnis kümmert man sich um das, was im Widerstand ist, nicht in der Gegenwart ist, was gehört werden möchte, was leben möchte. Das darf sein, für immer (dann ändert es sich in seiner Zeit).
Sehr geil ist auch totalisieren: Die sogenannten negativen Gefühle alle erlauben und übertrieben ausdrücken. Wie sehr, wie leidenschaftlich z.B. etwas in mir hasst! Ja so ist es, es darf sein. Dadurch kommt niemand zu schaden, weil man eben nicht damit identifiziert ist und seinen Hass bei anderen ablädt. So zu tun, als hätte man keine negativen Gefühle, ist eine Konditionierung aus der Kindheit, aus der man aussteigen kann. Gefühle auszudrücken, möglichst ganzkörperlich, das befreit!
Die Radikale Erlaubnis betreibe ich nun schon seit 5 Jahren und kann sie empfehlen. Wenn man ehrlich geworden ist und im Körper gelandet, dann kann man auch wieder aufhören mit "der Arbeit an sich selbst" und ohne Therapeut und Therapie-Gruppe weiterleben. Die Traumaheilung läuft dann quasi nebenher, wahrscheinlich bis zum Schluss weiter. Immer wieder mal bei den Körperempfindungen verweilen und ehrlich sagen, was los ist. Ich glaube wer sagt, Traumaheilung geht einfach und schnell und dann ist das Leben nur noch Sonnenschein, der lügt. Selbstheilung und -optimierung ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, darin kann man sein komplettes Einkommen versenken, wenn man sie und sich zur Perfektion treiben möchte. Es ist ein wichtiger Schritt, da wieder auszusteigen. Mir gefällt es wieder Zeit und Geld zum Leben zu haben. Schönes Video, da seufzt es in mir schon beim Ansehen.
(Leider gibt es das Video nun nicht mehr auf Youtube, mehr zur Radikalen Erlaubnis im gleichnamigen Buch:-> Radikale Erlaubnis)